Die Bunkeranlagen des ersten Weltkriegs in den Dolomiten in 3D

Im ersten Weltkrieg waren die Dolomiten Schauplatz eines grausamen Gebirgskriegs. Zeugnisse in Form von Bunkeranlagen, Unterständen und Tunneln finden sich in weiten Teilen der italienischen Dolomiten. Deren Erforschung ist Teil der relativ jungen Wissenschaftsdisziplin der „Schlachtfeldarchäologie“. Während metallische und organische Überreste des Alpenkrieges kaum noch auffindbar sind, so können Gebäude und in den Fels gehauene Strukturen auch nach 100 Jahren noch identifiziert werden. Bevor diese geschichtlich wertvollen Kriegsspuren durch Verwitterung und die Einwirkungen der Touristenströme zerstört werden, sollten sie zumindest digital archiviert und aufbereitet werden.

 

Mit Hilfe photogrammetrischer Bildverfahren können Kriegsbauwerke räumlich vermessen und dargestellt werden. Grundlage der photogrammetrischen Vermessung sind Digitalfotos, die raumdeckend und sich einander überlappend von dem Objekt geschossen werden. Photogrammetrische Spezialprogramme berechnen mit dem Einsatz bekannter Kameraparameter und des Bündelblockausgleichs ein relatives 3D-Modell des Objekts. Durch Zuhilfenahme von Passpunkten, d.h. Punkten mit bekannter räumlicher Lokalisierung in X-, Y-, Z-Koordinaten, können die räumlichen Modelle georeferenziert werden. Damit sind die 3D-Modelle in Koordinatensysteme, wie z.B. UTM, integrierbar und können mit Hilfe von Geo-Informationssystemen weiter untersucht werden. 3D-Modelle ermöglichen die Bestimmung von Einzelpunkten (X-, Y- und Z-Koordinate), Entfernungen, Flächen und Volumina.

 

Die photogrammetrische Untersuchung eines Kriegs-Tunnelbauwerks nahe der Dürrensteinhütte (Plätzwiese in Prags, Südtirol) zeigt die Eignung der Methodik für archäologische Untersuchungen. Das räumliche Modell des Tunneleingangs ist als rot-grün Anaglyphe aufbereitet. Mit einer entsprechenden rot-grün-Brille können Sie das Objekt räumlich betrachten.

 

Sammlung von 3D-Objekten: Link

 

UNESCO-Welterbe: Link

 

Dr. Michael Mett, 3D-Geofoto

Bild: 3D Anaglyphe von Bunkereingang des Alpenkrieges Dolomiten UNESCO-Welterbe, 3D-Geofoto, Dr. Michael Mett
3D Anaglyphe von Bunkereingang des Alpenkrieges

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Auf seiner Website beschreibt Dr. Michael Mett innovative Entwicklungen von photogrammetrischen Messmethoden für Ingenieursanwendungen und zur 3D-Visualisierung von Kunstobjekten, bzw. Modeartikeln. Die Expertise von Dr. Mett umfasst insbesondere die Entwicklung von Messsystemen zur 3D-Tunnelanalyse (Dibit Messtechnik GmbH),  zur 3D-Körpervermessung (3D Elements) und zur 3D-Kulturgutvermessung (3D-Geofoto). Die 3D-Analyse von geologischen Strukturen, alpinen Georisiken und wasserbaulichen Fragestellungen mit Hilfe von Drohnen-Aufnahmen stand im Fokus von Dr. Metts Ingenieurbüro, wo er auch Aspekte von virtuellen Rundgängen mit Hilfe von 360-Grad Kameras und  3D-Modellen behandelte. Schließlich zeigt die Website auch Herrn Metts Leidenschaft zur Fotografie, insbesondere für UNESCO-Welterbe und die Bauhaus-Architektur der "klassischen Moderne".

Dr. Michael Mett

Kirchgasse 22a

6020 Innsbruck, Österreich

Tel.: 0043-680-1455356

michael.mett@3d-geofoto.com